Ich mag den Sommer nicht! Ich bekenne mich offen dazu, 20°C reichen mir, danke sehr! Und Regen hin und wieder ist auch nicht schlecht, die Pflanzen und Pilze brauchen einfach Wasser. Aber da wir zum Glück nicht am Wetter drehen können zeig ich euch heute ein paar Seifen die in der letzten Zeit entstanden sind. Auf Grund einer Entfernung von 10 km zwischen mir und meinen Siedesachen lässt sich der Siedevirus bis jetzt ganz gut in Schach halten.
Die erste Seife die ich euch heute zeigen möchte, entstanden am 22.05. hat mich ziemlich überrascht. Benutzt hab ich Mini's Rezept Babassu für Arme, hab die Lauge mit Sole angerührt (Wasser auf 1:1 reduziert), ein bisschen Zucker dazu und hab das restliche Wasser mit Milchpulver angerührt in den Leim gegeben. Ich hatte ziemlich kühl gearbeitet weil ich ja Milch reinrühren wollte.
Und dann hat der Leim noch im Topf begonnen sich heiß zu verseifen! Weia, das war mir vorher noch nie passiert. Also schnell den Leim in die Formen verfrachtet und die Rosenmuffins direkt in die Gefriertruhe. Die Kälte hat sie nur mäßig beeindruckt, sie hat in der Gefriertruhe eine ordentliche Gelphase hingelegt. Die kleinen Blümchen hatte ich zu Vergleichszwecken nur im Kühlschrank, die haben komischerweise nicht halb so heftig gegelt.
Aber egal, inzwischen ist sie angewaschen, und ich mag sie wirklich
gern. Und obwohl ich sie mit 10% überfettet habe lieben meine Haare sie. Und da sie ein bisschen nach zu heiß gewordener Milch müffelt behalt ich sie für mich. Zumindest die Rosen, die kleinen Blümchen riechen nur nach Seife. Den bereitgestellten Duft hab ich mich dann nicht mehr getraut noch rein zu geben.
Meine erste Konfettiseife ist am 26.06. entstanden. Auch hier war die Grundlage eine Babassu für Arme, der Leim gedrittelt, einen Teil beduftet mit Fortune von behawe und gefärbt. Ich hab immer noch nicht so ganz raus wieviel Farbe ich jetzt benötige. Hier hab ich zu viel erwischt, der untere Teil blutet heftig aus, bei der nächsten hab ich dann wieder zu wenig erwischt. Aber so ein bisschen aliengrüner Schaum hat ja auch was.
Jaja, meine Sommertraum. Geplant war ein hübscher, freihändiger Taiwanswirl. Freihändig, weil ich noch keine passende Form habe, die Blockform gibts zum Geburtstag. Nur hab ich hier ausnahmsweise mal zu wenig Farbe erwischt. Das orange kommt durch das verwendete unraffinierte Palmöl, welches allen Behauptungen zum Trotz weder vorher stark gerochen hat noch jetzt aus der Seife heraus zu riechen ist. Die Marmorierung wollte ich mit Amaranth von behawe einfärben, von dem ich sonst immer zu viel erwische. Schonmal mit rotem Schaum unter der Dusche gestanden?
Entstanden ist sie jedenfalls am 28.07. und mit 9% Überfettung liegt sie in einem für mich sehr angenehmen Bereich. Hier bin ich ganz besonders aufs Anwaschen gespannt, da ich Schneineschmalz, Olivenöl, Sojaöl, Kokosfett, unraffiniertes Palmfett, Walnussök, Mandelöl und Rizinusöl verseift hab. Das sind für mich ziemlich viele Öle auf einmal, ich versuche es sonst immer relativ simpel zu halten von der Ölzusammensetzung her. Aber da mir soapcalc für diese Mischung gute Werte bescheinigt hat hab ichs einfach mal versucht. Beduftet ist sie mit einer Mischung aus Blackberry und Raspberry Champ von behawe. Raspberry Champ allein ist mir zu süß, aber hier in der Mischung macht es sich denk ich ganz gut.
Bei dieser Seife die am 29.07. entstand gabs gleich zwei Premieren: Ich habe sie heißverseift direkt im Topf auf dem Herd, also ohne Wasserbad. Und ich habe sie mischverseift, also KOH und NaOH zu gleichen Teilen verwendet. Grund war, mein Umfeld hat laut nach einer Rasierseife geschrien (während die Gute unter der Dusche stand und der gekaufte Rasierschaum wie Feuer brannte). Also musste eine gut schäumende, schnell benutzbare Seife her.
Wie so oft in letzter Zeit kam die Mischung Babassu für Arme zum Einsatz. Die Heißverseifung war ein ziemliches Abenteuer, bei mir trennt sich der Pudding sobald er ins Warme kommt immer erstmal und lässt sich dann nur mit roher Gewalt wieder zusammenprügeln. Aber was lange währt wird endlich gut und so konnte ich nach etwa einer Stunde den Leim in die Form zwängen. Gerade rechtzeitig zum kurzfristig anberaumten Lagerfeuer auf der Wiese vorm Haus.
Die Empfängerin der Seife ist ziemlich empfindlich, deshalb ist diese Seife so ganz ohne Schnickschnack, keine Farbe, kein Duft, nicht einmal Zucker oder ein Milchprodukt habe ich zugesetzt um die Fließfähigkeit zu erhöhen. Dementsprechend rustikal sieht die Seife jetzt aus, aber die Hauptsache ist, dass sie ihren Zweck erfüllt.
Nebenbei ist noch eine ganze Menge an Badwellness entstanden, die ich aber nicht zeigen kann, weil sie in ein Wanderpaket gewandert ist. Jetzt hab ich diese Woche nochmal eine Prüfung und dann gehts wieder ans Rühren, das Wellnesspaket für schokojunkie will hergestellt werden. Ich muss mir nur noch was überlegen, wie ich die Sachen bei den Temperaturen heil zum Empfänger bekomme. Von einer geschmolzenen Sheasahne hat niemand etwas. Aber mir fällt bestimmt was ein.
Genießt den Sommer!
Katrin